Bogenschießen – Recurve und Compound |
Erfindung von Pfeil und Bogen Die Benutzung des Bogens seit der Steinzeit ist durch Funde von Pfeilspitzen erwiesen. Es waren einfache Holzbögen von ca. 1,50 mtr bis 2,00 mtr mit Saiten aus Darm. Der Mensch lebte vom Jagen und hatte zunächst den Speer als Waffe. Mit dem Bogen gelang ihm ein bedeutender Entwicklungssprung, da dieses Jagdgerät dem Speer sowohl in der Reichweite als auch in der Präzision deutlich überlegen war. Noch vor Christi Geburt entwickelten geschickte asiatische Bogenbauer weitschießende Composit-Bögen aus unterschiedlicher Holzzusammensetzung, mit denen östliche Armeen vernichtende Feldzüge bis vor die Tore Europas führten. Erinnert sei hier an Dschingis Khan und seine Truppen welche die Welt in Angst und Schrecken versetzten. Die Kenntnis von Anfertigung und Gebrauch von Pfeil und Bogen für Jagd- und Kriegszwecke hatte großen Einfluss auf die gesellschaftliche Umgebung. Es entwickelte sich über Jahrhunderte eine große Wertschätzung für den Bogen und die Menschen, die damit gut umgehen konnten.Bogensport in Deutschland In Hamburg wurde der erste Verein 1930 gegründet. Erst 1953 kam Bewegung in diese Sportart und 1954 fanden die Bogenschützen ihre Heimat beim Deutschen Schützenbund.Die Ausrüstung Als Anfänger benötigst Du einen einfachen Holzbogen, drei bis sechs Pfeile, je einen Arm-, Brust- und Fingerschutz. Für die Schnupperzeit bekommst Du dies vom Verein und für Deine Entwicklungszeit mietest du Dir einen Bogen. Der Bogen muss zu Deiner Körpergrösse und Deiner Kraft passen. Bist Du Links- oder Rechtshänder? Welches ist Dein dominantes Auge? Im Laufe Deines Bogenschützen-Lebens ändert sich das eine oder andere. Wenn Du dann genau weist was Du benötigst legst Du Dir einen eigenen Bogen zu. |
Der Recurve-Bogen Die meisten Schützen in Deutschland schießen mit dem Recurve-Bogen, den Du an den geschwungenen Bogenenden erkennst, die sich beim Lösen des Schusses vom Schützen wegbiegen.. Das Mittelteil oder Griffstück besteht bei einfachen Bögen aus Holz, bei besseren aus Metall. Das Zuggewicht hältst Du vom Anfang des Ausziehens bis zum Lösen des Schusses auf Deinen Fingern. Darum der oben erwähnte Fingerschutz. |
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Der Compound-Bogen Der Compound-Bogen wurde in Amerika entwickelt und wird dort auch vorwiegend geschossen. Meist verfügt dieser Bogentyp über je eine Rolle am oberen und unteren Wurfarm, über die zwei Kabel geleitet werden. Hat man den Bogen über einen bestimmten Punkt hinweg ausgezogen, fällt der Kraftaufwand nach anfangs etwas höherem Zuggewicht, dank seines Flaschenzug-Prinzipes um bis zu 50% ab. Dadurch kannst Du in Ruhe Dein Ziel anvisieren. Allerdings setzt man das leichtere Zielen voraus und erschwert Dir dies mit einer kleineren Anordnung des inneren Zielringes. |
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Das Ziel Ab dem Spätjahr schießen wir in der Halle die typische Hallen-Distanz von 18 mtr. Ab dem Frühjahr schießen wir im Freien die typische Olympische-Distanz von 70 mtr. Jugendliche und Schüler eine geringere Entfernung. Trainiert wird meist auf eine Distanz von 30 mtr. Die Ring-Scheibenauflage mit den Ringen 10+9 in gold, 8+7 in rot, 6+5 in blau, 4+3 in schwarz sowie 2+1 in weiß wird auf einer Strohscheibe befestigt und ist je nach Entfernung unterschiedlich groß. In der Halle fehlen die Ringe 5-1, dafür sind 3 Ringscheiben (für jeden Pfeil pro Passe ein Schussfeld) vorhanden. Die FITA-Runde (Freiluftdisziplin) mit Distanzen von 90, 70, 50 und 30 Metern für Herren und 70, 60, 50 und 30 Meter für Damen und Jugend werden leider heute nicht mehr bei offiziellen Meisterschaften geschossen. Das Turnierschießen |